Studienprogramme

Fokus Praktische Theologie im Studium

In diesem Fach werden durch eine empirisch-theoretische interdisziplinäre Analyse die Konturen des schulischen und kirchlichen pädagogisch-theologischen Feldes erarbeitet.

Dabei geht es um die Frage, wie den Kindern, den Jugendlichen und den Erwachsenen ein autonomer und kritischer Weg der Entdeckung christlicher und anderer religiösen Traditionen eröffnet werden kann. Die heutige multi-kulturelle und -religiöse Situation wird besonders berücksichtigt.

Im Fachbereich Seelsorge und Pastoralpsychologie geht es um die Frage, wie einzelne Menschen, Familien oder besondere Bezugsgruppen in Gesprächen und anderen Begegnungsformen Lebens- und Glaubenshilfe finden und dabei von Seelsorgerinnen und Seelsorgern unterstützt werden können.

Das Studium des Fachs dient dazu, sich mit verschiedenen Seelsorgekonzepten und deren theoretischen und praktischen Implikationen auseinanderzusetzen, einen Einblick in unterschiedliche Felder der Seelsorge in Gemeinde und anderen Institutionen (z. B. Spital, Gefängnis) zu erhalten, unterschiedliche Kommunikationsweisen und Methoden in der Seelsorge kennen zu lernen und teilweise zu üben sowie die Rolle der eigenen Person zu bedenken. Dabei wird im Fachbereich ein Schwerpunkt im Bereich systemischer Seelsorge gelegt, also besonders darauf geachtet, wie einzelne Menschen in ihren Beziehungen zu wichtigen Anderen besser verstanden und begleitet werden können.

Der Fachbereich Homiletik und Liturgik untersucht die verschiedenen Formen und Vollzüge, in welchen der christliche Glaube kommuniziert wird. Im Zentrum stehen der Gottesdienst und die Predigt. Diese werden empirisch und historisch erforscht und theologisch reflektiert. Dabei stehen performance-theoretische, ritualtheoretische, videobasierte und raumtheoretische Zugänge im Vordergrund.

Zum Aufgabenbereich des Fachvertreters gehört zudem die Leitung des Kompetenzzentrums Liturgik (gemeinsam mit Prof. Dr. Angela Berlis).

Studienziele Bachelor

  • Überblick über die Themen, Theorien und Methoden der Praktischen Theologie (Proseminar)
  • Teilnehmende Beobachtung von Gottesdienst und Predigt
  • Analyse einzelner Aspekte wie Theologie der Predigt und der Liturgie, Predigtanalyse, Dramaturgie der Liturgie, Gebet und Segen, Abendmahl und Taufe

Studienziele Master

  • Historische Kenntnisse und theologisches Reflexionsvermögen in Bezug auf Liturgie und Predigt
  • Überblick über die Theoriegeschichte der Homiletik und Liturgik
  • Entwicklung eines eigenen homiletischen und liturgischen Konzepts
  • Vertiefung der liturgischen Dramaturgie, von Gebet und Segen, von Taufe und Abendmahl, von Rollen und Raum

 Einen weiteren Schwerpunkt bildet in Bern die Kirchentheorie, d.h. die Frage nach der Bedeutung der Kirche als religiöser und zivilgesellschaftlicher Akteur in der spätmodernen Gesellschaft. Dabei werden die auffälligen Prozesse der Säkularisierung, religiösen Pluralisierung und Individualisierung in ihrer Bedeutung für Christentum und Kirche reflektiert, aber auch die verschiedenen Organisations- und Institutionalisierungsformen von Kirche. Die religiöse Funktionselite, das Pfarramt, verdient dabei besondere Aufmerksamkeit.

Studienziele

  • Kenntnis der relevanten Organisations- und Institutionalisierungsformen des Christentums
  • Überblick über die theologischen Begründungsmodelle von Kirche
  • Verhältnisbestimmungen von Religion und Gesellschaft, Kirche und Öffentlichkeit
  • Reflexion religiöser Transformationsprozesse (Säkularisierung, Pluralisierung, Individualisierung)
  • Bedeutung des Pfarramtes

Dieses interdisziplinäre Fach ist in der praktischen Theologie angesiedelt, weil es sich im breiten Sinne mit den musikalischen Ausdrucksformen des Glaubens beschäftigt. Es reicht aber ebenso in die Musikwissenschaft wie in die systematische und historische Theologie und im Falle des Kirchenliedes auch in die Sprach- und Literaturwissenschaft hinein. Gegenstand der Betrachtung ist sowohl die mehrstimmige geistliche Kunstmusik als auch der Gemeindegesang in seinen verschiedenen Ausprägungen. Für die Gegenwart sind zudem die Bedingungen des kulturellen Pluralismus mitzubedenken.

Gewichtigstes Einzelgebiet im Rahmen des Studienangebotes ist die Hymnologie als Lehre von Kirchenlied und Gesangbuch samt ihren angrenzenden Gattungen. Dem Fachvertreter ist vom Institut für Praktische Theologie zudem die Durchführung einer Einführungsveranstaltung zur Liturgik übertragen worden.

Der Schwerpunkt Kirchenästhetik (bzw. Religions- und Kirchenästhetik), der in dieser Form ausser in Bern an keiner anderen Universität angeboten wird, widmet sich den künstlerischen und visuellen Aspekten von Religion und führt namentlich in die Bereiche christliche Kunst und Kirchenbau ein. Er fragt nach der Rolle von Architektur und Kunst für die Aussen- und Innenwahrnehmung der Kirche, nach der Funktion des Raumes für die Liturgie, nach Möglichkeiten des Arbeitens mit Kunst in den kirchlichen Handlungsfeldern. Eine wichtige Fragestellung ist auch die nach dem Verhältnis einer säkularisierten Kultur zur Religion, indem nach Spuren des Religiösen in der Kunst der Moderne und der Gegenwart gesucht wird. Darüber hinaus bietet der Schwerpunkt eine Einführung in die Grundlagen einer kunsthistorischen Hermeneutik. Den Unterricht leitet ein Kunsthistoriker.